Die Themen “Kindeswohlgefährdung” sowie “sexualisierte und interpersonelle Gewalt” sind gesamtgesellschaftlich relevante Themen und machen - wie aus der Safe Sport – Studie von (2020) und der Sicher im Sport – Studie (2022) hinlänglich bekannt - auch vor dem Sport keinen Halt.
Der Kreissportbund Rhein-Sieg und seine als freier Träger der Kinder – und Jugendarbeit anerkannte Sportjugend nehmen sich als Dachverband für die gut 146.000 Mitglieder in ca. 530 Sportvereinen und 15 Stadt- und Gemeindesportverbänden im Rhein-Sieg-Kreis diesem wichtigen Thema an und sprechen sich gegen jegliche Gewalt im Sport aus. Dabei nehmen wir jede Form von Gewalt in den Blick: körperliche, psychische, interpersonelle und sexualisierte Gewalt. Unser Schutzkonzept bezieht sich vorrangig, aber nicht ausschließlich, auf Kinder und Jugendliche.
Wir empfinden es als Teil unseres Schutzauftrages, eine gewaltfreie Atmosphäre zu schaffen und einen offenen und transparenten Umgang mit diesem Thema zu gewährleisten. Nur wenn das Tabu, über sexualisierte und interpersonelle Gewalt zu reden, gebrochen wird und die Verantwortlichen im Sport gemeinsam aufklären, hinsehen und handeln, kann der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt erhöht werden und potenzielle Täter und Täterinnen abgeschreckt werden.
Die Entwicklung eines Schutzkonzepts ist eine zentrale Voraussetzung dafür, den Schutz vor sexualisierten und interpersonellen Übergriffen zu gewährleisten. Ein Schutzkonzept kann darüber hinaus helfen, falsche Vorwürfe aufzufangen. Es schafft also Sicherheit für alle Beteiligten.
Mit diesem Schutzkonzept kommt der Kreissportbund Rhein-Sieg und seine Sportjugend der Verantwortung zum Schutz der Organisation und seiner Mitglieder vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt nach. Das Konzept dient als Grundlage für einen offenen und transparenten Umgang mit dem Thema. Es bietet allen Organisationsmitgliedern einen formalen Rahmen sowie Handlungssicherheit für einen gewaltfreien Umgang miteinander.
Grundlage und Herzstück des Konzeptes ist die Risikoanalyse, eine kritische Auseinandersetzung mit möglichen Risikopotenzialen zum Ausüben von Gewalt in den verbandseigenen Strukturen. Dafür haben sich Mitglieder aus dem Präsidium des Kreissportbundes, des Jugendvorstandes und des J-Teams zusammengesetzt, um Risikopotenziale innerhalb der eigenen Struktur aufzuweisen. Daraus resultierend wurden Verhaltensnormen für einen respektvollen Umgang miteinander und ein Handlungsleitfaden bei Verdachtsfällen entwickelt.
Wir sehen das Thema Gewaltprävention als Querschnittsaufgabe.
Neben dem Ziel eine gewaltfreie Atmosphäre in den eigenen Strukturen zu schaffen, sieht sich der Kreissportbund Rhein-Sieg und seine Sportjugend auch in der Verantwortung, seinen Mitgliedsorganisationen beratend und informierend zur Seite zu stehen und die breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Ehrenkodex
Der Ehrenkodex ist eine freiwillige Selbstverpflichtung für Sport-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter sowie Betreuerinnen und Betreuer. Sie enthält Verhaltensregeln im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Ehrenkodex wird bei allen Lizenzausbildungen des Landessportbundes NRW von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verbindlich unterzeichnet. Außerdem soll er von Betreuerinnen und Betreuern im Sport unterzeichnet werden.
Erweitertes Führungszeugnis
Die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses bildet eine Maßnahme im Rahmen eines Präventions- und Schutzkonzeptes und ist ein Bestandteil der Vereinbarung auf kommunaler und Landesebene nach § 72a SGB VIII (Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen), die zwischen dem Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe und dem Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe geschlossen wird. Aus Sicht des Landessportbundes empfiehlt es sich, auf kommunaler Ebene konkrete Schritte und Kriterien zur Erstellung einer Vereinbarung durch SSB/KSB mit dem Jugendamt abzustimmen. Im Folgenden finden Sie Beispiele kommunaler Vereinbarungen, die uns von den Bünden zur Verfügung gestellt wurden. Sie unterliegen keiner rechtlichen oder inhaltlichen Prüfung durch den Landessportbund NRW.
Downloadcenter
Über diesen Link finden Sie das Downloadcenter des Landessportbundes zum Thema "Schutz vor Gewalt im Sport".
Diese Dokumente und Materialien stehen zum Download zur Verfügung. Einige Materialien können auch als Printprodukt bestellt werden.
Präventionsbeauftragte
Petra Vajler-Schulze
Vorsitzende der SportjugendLehr- und Präventionsbeauftagte
Autorisierte Ansprechpersonen
Seminare für ihren Verein
Sportvereine können beim Kreissportbund ein kostenloses Seminar zum Thema "Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport" beantragen.
Ansprechpartner im Rhein-Sieg-Kreis
Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen:
Familien- und Erziehungsberatungsstelle, Mühlenstraße 49, 53721 Siegburg, Telefon 02241/13-2710,
E-Mail: Leonie.wichelmann@rhein-sieg-kreis.de oder
Hans-Dieter.Schaefer@rhein-sieg-kreis.de zu erreichen